Hier finden Sie eine nach und nach erweiterte Übersicht zu den am häufigsten gestellten Fragen in Sachen meiner hundebezogenen Dienstleistungen.

(letzte Aktualisierung: 13.01.2024)

 

Was sind überhaupt die Voraussetzungen einer Annahme in die Betreuung oder ins Ausführen?

Basis: bestehende Hundehaftpflichtversicherung. An erster Stelle steht allerdings die unbedingte Freiheit von Flöhen!!! Wie es zum Flohbefall eines Hundes kommt? In den meisten Fällen wohl durch Beschnuppern und Beschäftigung mit einem aufgespürten Igel. Wie können Sie als Halter einen Flohbefall feststellen, falls Sie keine springenden Tiere am Hundefell finden? Sie kämmen den Hund mit einem (engmaschigen) Flohkamm und sparen dabei auch nicht das Unterfell aus. Die Haarkleid-Rückstände im Kamm streifen Sie auf ein weißes Blatt Papier. Sie verreiben die Rückstände mit dem Finger auf dem Blatt Papier. Ergibt sich eine rötlich-braune Färbung, so stammt dieser von Flohkot. Flöhe somit "anwesend". Ergo: Keine Aufnahme des Hundes in die Gruppe möglich. (Die sichere Bekämpfung von Flöhen im häuslichen Umfeld würde eine Durchgasung alle Räume erfordern. Der Regelfall aller Hundebetreuer hat keine zwei, zumal gruppenhaltungsgeeigneten, Standorte zur Verfügung, so dass er zwischen Unterbringungen "switchen" könnte.

Rasseumfelder: Meine persönliche Affinität liegt bei Gebrauchshunden. Ich bin passionierter Dobermann-Halter. Ob und welche Tiere neu in meine Gruppe aufgenommen werden können, kann gesetzlich allerdings auch von der (Rasse-)Größe des Tieres abhängen, unabhängig der Ihrerseits oder meinerseits durchgeführten Erziehung (hier vor allem Liegeplatztraining, Ruhe im häuslichen Umfeld, Unterbinden von Raumdominanz).

Vor Neuannahme eines Hundes in meine Gruppe arbeite ich, teils gezwungenermaßen, teils bedingt durch meine Prioritäten, also eine Kriterienliste ab. Hat ein potenzieller Neuzugang es durch diese Selektion geschafft, steht der Betreuung nichts mehr im Wege. Zu den Kriterien zählt auch das Verhalten in der Gruppe. Bedenken Sie bitte, dass sich ihr vierbeiniger Liebling im Gruppenumfeld anders verhalten kann/wird als allein bei Ihnen daheim.

 

"Passt mein Hund in Ihr Angebotsprofil?"

Am besten dann, wenn er sich in kleiner Hundegruppe geborgen und sicher fühlt. Der Einstieg in die Gruppenbetreuung wird ihm am leichtesten fallen, wenn er ab mittlerer Größe ein selbstsicheres, ruhiges Temperament hat. Zwar sind bei mir alle Temperamente, alters- wie rassebezogen, vorhanden. Vom Spring-ins-Feld über den Patriarchen bis zum eher zurückgezogen beobachtenden Senior/Seniorin. Besonders bellstarke, hochgedrehte Tiere sind - zugegeben - nicht so sehr geschätzt bei mir. Ich möchte Rücksicht auf mein Umfeld nehmen. Ggf. lässt sich bei starken Bellern eine hundeschulische Beratung vorschalten. Längst nicht jedes Bellen ist genetisch vorprogrammiert. Und auch, wenn Australian Shepherds im Ruf stehen, an der Herde auch mit Stimme zu arbeiten - ich kenne äußerst entspannte Examplare dieser meinerseits geschätzten Hunderasse. Im trainerischen Bereich arbeitet man zudem recht häufig in Gegenrichtung zur vorhandenen, zur vorgefundenen Verhaltensgenetik.

Für eine Aufnahme in meine Tagesgruppe oder reine Ausführgruppe (beide Gruppen werden meinerseits zusammengeführt) muss Ihr Hund den Zahnwechsel abgeschlossen haben. Für geschlechtsreife Tiere gilt: Rüden sollten kastriert oder chemisch kastriert sein. (Im Regelfall wird die chemische Kastration bei Rüden testweise durchgeführt. Die operative Kastration durch Entfernung der Hoden ist sicherlich ratsam, wenn man als Halter weiß, dass man auf gewerbliche Fremdbetreuung des Hundes angewiesen sein wird oder angewiesen sein könnte. Indessen wird Sie ein seriöser Tierarzt sicherlich darauf hinweisen, dass vor einer operativen Kastration eine Verhaltensindikation gegeben sein sollte.

Bitte bei einer beschlossenen Rüden-Kastration jedenfalls darauf achten, dass sie nicht zu früh stattfindet! Der Rüde muss Zeit haben, charakterlich auszureifen. Wann diese Reifung genügt, hängt vor allem von der Genetik der betreffenden Hunderasse ab, sicherlich aber auch, welchem Reizumfeld und welchen Erziehungseinflüssen der Rüde bis dato ausgesetzt war. Frühkastraten unter den Rüden bringen insbesondere Unruhe in eine bestehende Gruppe, falls noch intakte Rüden anwesend sind. Hier wirkt geruchlich etwas, das ich salopp als "Ladyboy-Effekt" beschreiben möchte.

Bei unkastrierten Hündinnen ist bereits im Eigeninteresse des Halters das Führen eines Hitzekalenders ratsam. Während Vor- und Standhitze Ihrer unkastrierten Hündin ist eine Betreuung nicht möglich, da der "Ruf der Natur" zu viel Unruhe in die Gruppe brächte. Wichtig kann das Führen eines Hitzekalenders vor allem bei geplanten Mehrtagesbetreuungen etwa im Rahmen Ihres Urlaubs werden, vor allem aber sicherlich im Hinblick auf wichtige berufliche Termine.

Sie wissen nicht, woran Sie die Hitze oder nahende Hitze (Läufigkeit, Fortpflanzungsfähigkeit) Ihrer Hündin erkennen? Machen Sie sich klug! Grundkenntnisse der Biologie waren schon immer auch für den eigenen Körper und dessen Funktionalitäten nützlich ;-): Definierterer Schambereich? Die weibliche Vulva ist bei allen Säugetieren ein fett in die Umgebung gedrucktes Ausrufezeichen der Natur. Der Zyklus der Hündin ist nur sehr bedingt vergleichbar mit dem Fruchtbarkeitszyklus des (weiblichen) Menschen (Zyklusdauer 28 Tage versus ca. sieben Monate). Während der Vorhitze (Prooestrus) ist die Hündin zwar noch nicht durch einen unkastrierten Rüden belegungsfähig. Auch wird sie das Umwerben eines Rüden noch einigermaßen schroff abweisen. Sie erkennen die Vorhitze häufig an kleinen Blutflecken auf den Fliesen des Küchenbodens oder auf den Fliesen des Bades. Für die Gruppenbetreuung ist eine unkastrierte geschlechtsreife Hündin trotz zeitlich noch fehlender Belegungsbereitschaft ungeeignet, da sie geruchlich bereits Unruhe/Stress in die Gruppe bringt. Sie flirtet (Locken und Zurückstoßen).

Während der Standhitze wird die Hündin einen ihrerseits erwählten Rüden aufreiten lassen (meinen eigenen Beobachtungen nach nicht zwangsläufig jeden). Die Standhitze erkennen Sie am besten durch Checken des sogenannten Duldungsreflexes. Sie fahren mit zwei Fingern mehrfach entlang der Kruppe (Rutenansatz). Schiebt die Hündin ihre Rute zur Seite und gibt damit ihre Vulva frei, befindet sie sich definitiv in der Standhitze (Oestrus). Sowohl Prooestrus als auch Oestrus dauern durchschnittlich neun Tage (mit einem Spielraum zwischen drei und 21 Tagen).

Wenn Sie einiges Pech haben, wird die erste Hitze Ihrer Hündin ein sog. Splitoestrus sein. (Im Vorhitze-Bereich setzt dabei die Blutung ein, flaut dann aber wieder nahezu komplett ab, nur, um etwas später um so vehementer deutlich zu werden. Das vermag Halter zu verunsichern.

Während der Standhitze (Oestrus) ändert sich der vaginale Ausfluss der Hündin von blutig zu klar. Die etablierte Literatur spricht bei diesem klaren, zähschleimigen Sekret von "fleischwasser-farben".

Dem Oestrus folgt der sog. Metoestrus, die Nachhitze-Phase. Der Metoestrus dauert 90 bis 120 Tage. Aber bereits ca. zwei Wochen nach Abklingen der Hitze kann eine unkastrierte Hündin nach ihrer Läufigkeit wieder bei mir in die Gruppenbetreuung kommen. Die "asexuelle" Phase im Zyklus der Hündin ist, zugunsten einer möglichen Betreuung in der Gruppe, freilich die zeitlich längste.

Ist die Kastration der Hündin geplant, sei es, weil die Haltungsumstände es bedingen, so wird für den Zeitpunkt dieser Kastration allgemein der Zeitraum zirka drei Monate nach Abklingen der Hitze benannt. Sofern es sich dabei um die erste Hitze der Hündin gehandelt habe, sei damit die spätere Wahrscheinlichkeit von Gesäugetumoren minimiert. Bei unkastrierten Hündinnen, die während der Hitze nicht durch einen Rüden belegt wurden, kommt es hormonell im Anschluss an die Hitze häufig zu Scheinträchtigkeiten, verbunden mit Anschwellen des Gesäuges und Milcheinschuss. Die Milchproduktion scheint dabei die Bildung späterer Tumore des Gesäuges (medizinisch-anatomisch: Mamma[r]komplex, Mammalia = Säugetiere) zu begünstigen. Sollte Ihre scheinträchtige Hündin während des Lagerns einmal nach Ihrer Hand schnappen, so können Sie dies übrigens als Verteidigung virtueller Welpen deuten.

Auch ein kastrierter Rüde kann mit einer in Standhitze befindlichen Hündin übrigens einen vollständigen Geschlechsakt durchführen, inklusive des im Hundeverhalten auftretenden "Stellungswechsels", bei dem sich der Rüde mit eingeführtem Penis 180° von der berittenen Hündin abdreht. Eine Lösung beider Tiere durch den Menschen ist dabei nicht möglich, ohne dass es zu inneren Verletzungen der Tiere käme.

 

Welche Hunde betreuen Sie nicht?

Die bestehenden Gesetze setzen da weitgehend Regeln und Grenzen, etwa bzgl. sog. Kampfhunde. Nach dem mittlerweile historischen Bissunfall mit tödlicher Folge im Jahr 2000 (Pitbull-Mixe Zeus, Gipsy der Halter Ibrahim Külünk/Silja W., Todesopfer Volkan Kaya, gutachterliche Stellungnahme des Falls u.a. durch die in Hundefachkreisen sehr bekannte Dorit Feddersen-Petersen) sahen sich die einzelnen deutschen Bundesländer im politischen Zugzwang und erließen jeweils Landeshundegesetze.

Derzeit (Stand 25.11.2025) bin ich noch dabei, den „Sachkundenachweis für gefährliche Hunde bzw. Hunde bestimmter Rassen“ offiziell einzuholen. Bislang machte ich nie schlechte Erfahrungen etwa mit American Staffordshire-Terriern, auch nicht mit Rottweilern. Das heißt nicht, dass ich sie in meiner Gruppenkonstellation für geeignet hielte.

Das meiste hängt tatsächlich von Verantwortungsgefühl, Fachkenntnis und Konsequenz der Halter ab, insbesondere während der Phase der Welpenerziehung.

Hunde der Rasse Deutsche Dogge betreue ich nicht mehr. Übrigens, nachdem ich mich mehrfach hatte breitschlagen lassen. Ich kenne bei dieser Hunderasse nur sehr treuselige, auch leichtführige Geschöpfe, häufig mit Neigung zum Splitten innerhalb einer Hundegruppe. Das Problem bei der Deutschen Dogge ist ein anderes: Platzbedarf. Mein Standort, meine Platzverhältnisse erlauben diese Hundegröße einfach nicht. Es ist auch eine Hunderasse, deren Vertreter in aller Regel etwas schwer von Begriff sind. Sie haben häufig Probleme, ihren massigen, großen Körper insbesondere auf engem Raum zu koordinieren. Die Deutsche Dogge ist aus meiner Sicht ein Luxushund, der nicht nur auf weitläufigem Gelände, sondern auch in großzügig dimensionierten Räumlichkeiten am besten untergebracht ist.

 

Welche Hunde betreuen Sie am liebsten?

Wohlerzogene, kluge Hunde von geistig erwachsenen Haltern: Konsequenz, Verhaltenstreue, Verhaltenseindeutigkeit, Signalklarheit gegenüber dem Tier. Auftrainierter Linkslauf. Mäßiges oder seltenes Bellverhalten (Nachbarschaftsschutz, Stichwort Lärmimmisson). Rassebezogen: Dobermann und Magyar Vizsla. Geringe Neigung zum Buddeln. Bezogen auf den Geschlechtsstatus: kastrierte Tiere. Denn eine unkastrierte Hündin fällt während ihrer Hitze-Phasen aus, so dass ich erheblich ungenauer übers Jahr betriebswirtschaftlich kalkulieren kann. Unkastrierte Rüden zeigen vor allem in Gruppenkonstellation verstärktes Markierverhalten (nach einer Weile unschön riechbar, wenn es heimlich im häuslichen Bereich erfolgt). Weiterhin sind unkastrierte Rüden zwar nicht zwangsläufig, doch mit erheblich höherer Wahrscheinlichkeit rüpelhafter im sozialen Umgang der gemischtgeschlechtlichen Gruppe.

 

"Wie läuft ein Ersttreffen ab?"

Das Ersttreffen ist bepreist, da es mit Zeitaufwand, Vorbereitung und hoher Aufmerksamkeit verbunden ist. Die Bepreisung fällt unabhängig davon statt, ob es zur Betreuung kommt oder nicht.

Das Treffen erfordert ein bis zwei Stunden und findet grundsätzlich während der Arbeitswoche statt, da ich im Wochenend-Bereich nicht alle Tiere zur Verfügung habe, die ich auf Verträglichkeit hin checken müsste. Bitte den Zeitaufwand bei Ihren Terminkalkulationen des Tages beachten!

Lassen Sie Ihren Hund zum Ersttreffen nüchtern sein und informieren Sie mich über ggf. vorhandene Ernährungssensibilitäten!

Zunächst werde ich mir die Interaktion des Hund-Halter-Paars anschauen. Sie, Ihr Hund und Ihrer beider Interaktion stehen im Mittelpunkt. Gang an Leine. Verhalten von Hund und Halter während frontaler Begegnung mit Fremdhunden oder frontaler Begegnung mit anderen Außenreizen (Fahrrad, Skateboard, Mutter mit Kleinkind, Menschen mit ungewöhnlichen Bewegungsmustern, Autos, Traktoren, Motorräder). Mit wachen Sinnen werden Sie dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr, vor allem direkter lernen als Ihr Hund. Nutzen Sie die Gelegenheit!

Zu meinen Beobachtungen werde ich Ihnen Feedback geben. Im meinerseits als nötig erachteten Fall werde ich Ihnen alternative Interaktionsvorschläge machen.

Anschließend werde ich selbst mit Ihrem Hund interagieren (Leinengang unter o.g. Außenreizbedingungen).

Erst danach wird unter gesicherten Geländebedingungen die Begegnung Ihres Hundes mit meiner bestehenden Hundegruppe stattfinden. Dies kann ggf. zunächst auf Sichtkontakt und gegenseitiges Begutachten über Zaunbarriere beschränkt sein.

Im letzten Schritt werde ich das Verhalten Ihres Hundes in meinem häuslichen Umfeld beobachten bzw. das Tier mit diesem Umfeld vertraut machen. Dies ist auch bei einer reinen Ausführbetreuung nötig, da es organisatorisch vorkommen kann, dass ich mit Ihrem Hund meinen Standort aufsuchen muss.

Während des Treffens beobachte ich gemeinsam mit Ihnen, ob sich das Tier nach Gruppen-Einführung wohl fühlt, ob es fröhlich mit den anderen umher tollt - oder aber, ob es eingeschüchtert oder sonstwie unsicher aus dem Haus- und Gartenbereich drängt. Für den Halter wie Betreuer dürfte das Sicherheitsgefühl des Hundes wichtig sein. Jeder Hund, der sich in einem Umfeld nicht wohlfühlt, wird einen Weg nach außen finden. Für mich würde das die Unterbrechung meines Workflows bedeuten und das Nicht-Einhalten zugesagter Termine. Für den Hund würde es Gefahr bedeuten, für den Halter Unruhe und Sorge.

In diesem Zusammenhang sei übrigens das richtige Verabschieden vom eigenen Hund erwähnt. Nur zur Grundregel: Keinen Riesen-Akt daraus machen! (Das fällt dem Halter schwerer als dem Hund. Ich selbst schließe mich nicht aus).

Sollte der Hund nach meiner Einschätzung nicht in die Gruppe passen, kann es sein, dass ich Ihnen - je nach Selektionskriterium des Ausschlusses - vorgeschaltete Hundeschultermine vorschlage bzw. auch die Themen dieser Termine benenne. Wenn Sie, sei es aus Budget-Gründen, lieber preisgünstig bei einer anderen Hundeschule in der Gruppe arbeiten als bei mir im Einzel-Hund-Halter-Training, ist es ratsam, auf meinen Kriterienkatalog bei dieser externen Hundeschule einzugehen. Ich erwähne das deshalb, weil ich häufig die Erfahrung mache, dass in Hundeschulen so ziemlich alles gemacht wird, nur nicht das, worauf es bei einer Gruppenbetreuung ankommen kann. Manchmal machen Hundeschulbetreiber auch nicht ausreichend deutlich, welche Kenntnisse beim Hund wie aufgebaut werden müssen, damit sie situations- und ortsunabhängig vom Hundeführer abgerufen werden können.

 

"Ach, und in dieser Box da werden die Hunde gehalten?"

Zugegeben eine Frage, die zu allgemein herzhaftem Lachen führen muss. - Nein, die auf Rollen gestellte Holzbox bei mir im Hof ist eine Fütterungsbox. Sie dient dazu, vier Hunde gleichzeitig nebeneinander füttern zu können, ohne dass die mögliche Futteraggression eines Tieres zur Auswirkung kommt. Die Box ist in vier Fütterungsschächte geteilt, mit Abtrennungen zwischeneinander.

 

Wie viele Hunde werden täglich betreut?

Das ist von Tag zu Tag unterschiedlich, je nach Buchungssituation. Die Maximalzahl beträgt in der Regel zehn Tiere und variiert meistens zwischen vier und acht, neun Tieren täglich. Die einfach ausgeführten Tiere werden mit den über den Tag mehrfach ausgeführten Tieren zusammengeführt. Die einzelnen Hundeindividuen lernen sich dabei zunächst im Freilauf unter abgesicherten Bedingungen kennen. Die geringe Anzahl Tiere ergibt sich aus Standort, Manpower, Betriebskonzept, Transportkapazität, Zeitbudgetierung. Viele Hunde brauchen menschliche Zuwendung in relativer Vorzüglichkeit gegenüber dem Kontakt untereinander. Dem will und muss ein Ein-Mann-Betrieb gerecht werden.

 

"Welcher Philosophie folgen Sie bei Ihrer Hundebetreuung?"

Weder "alte Schule" noch "Rosa-Wattebausch". Statt dessen: Verhaltenseindeutigkeit, Verhaltenskonsequenz, liebevolle Strenge und Maßstäblichkeit. Dabei immer Differenzierungen nach genetischer Rasseanlage, Lebensalter und Individuum.

 

"Warum bieten Sie keine Sonntagsbetreuungen (mehr) an?"

Weil jeder Mensch Pausen zum Energietanken braucht. Nur ein souveräner Hundeführer ist ein guter Hundeführer. Fürs Führen müssen die Akkus aufgeladen sein. Der Sonntag gehört der Widmung an meine eigene Hündin sowie der Planung und Buchführung. Ich bitte dies zu achten.

 

Treten Alleinzeiten der Hunde auf?

Leider viel zu wenig! Vielleicht ist mein (von eigenen Kindern auf Hunde) umgelenkter Fürsorgetrieb da zu groß. Alleinzeiten können auftreten beim notwendigen Zahnarztbesuch. Oder beim notwenigen Einkauf, wenn die sommerliche Hitze ein auch kurzzeitiges Verweilen des/der Tiere im Auto unverantwortlich machen würde. Ein Hund sollte die Möglichkeit haben, rund 18 Stunden am Tag zu schlafen bzw. zu dösen. Bitte machen auch Sie daheim nicht den Fehler, Ihren Hund einem Non-stop-Dauerprogramm auszusetzen - nur, weil Sie ihn als Ihre Freizeitbeschäftigung auserkoren haben. Es gibt nichts Nervtötenderes als einen Hund, der ohne Unterlass unter Strom steht. Einfach mal relaxen. Sie werden rasch bemerken, wie über Stimmungsübertragung Ihr Hund gelassener wird.

 

Wo schlafen die Hunde, wenn situationsbedingt eine Übernachtung oder mehrere nötig sein sollte/n?

In Hörweite! Mein Schlafzimmer ist ein mein persönlicher Hygienebereich, für Hunde gesperrt. Folglich kommt auch kein Hund bei mir ins Bett. Auch nicht mein eigener. Das Zimmer direkt daneben ist mein Hundezimmer. Zumeist wird dort gelagert. Wer schnarcht, wird des Raumes verwiesen. Denn mein Arbeitstag ist lang und meine Schlafzeit knapp. Die lass ich mir nicht nehmen.

 

"Kann man bei Ihnen ein Praktikum oder eine Ausbildung machen?"

Theoretisch sehr gern. Denn es macht Freude, Erfahrung und Wissen weiterzugeben. Praktisch leider nein, denn die erreichten sozialgesetzlichen Auflagen, Vorschriften, Verpflichtungen bergen für kleine und Kleinstbetriebe einfach zu viele Gefährdungen für das Betriebswohl. Die geschäftlich gewiefteren Anbieter am Markt der hundebezogenen Dienstleistungen bieten stattdessen Fortbildungen an, für die Sie als Interessent bezahlen und teils in Franchise-Labelings gebunden werden. Als Markteinsteiger profitieren Sie dabei einerseits vom Bekanntheitsgrad des Franchise-Gebers, meist einer typischen Rampensau. Andererseits verkaufen Sie sich künftig unter Wert, indem Sie sich in ein Philosophie-Konzept ("Methode") einbinden lassen. Bekannterweise gibt es zwar keine grundsätzliche "Methode" der Hundeerziehung oder allgemein des Umgangs mit Hunden. Es gibt einen Methodenpool, aus dem Wissen von Fall zu Fall unterschiedlich entnommen und angewandt wird.

 

Wie ergeben sich Ihre Preise?

Die Preisgestaltung meiner Dienstleistungen rund um den Hund ergeben sich zunächst durch die laufenden betrieblichen Fixkosten und kalkulierten variablen Kosten: Standortmiete, Versicherungsbeiträge, Energie- und Investitionskosten. Diese Kosten müssen bei möglichst maximaler Platzbelegung abgedeckt sein, bevor ich überhaupt ein Einkommen erwirtschafte, von dem ich mein täglich Brot esse. Dies kommt an zweiter Stelle. Und ich lege wert auf das täglich Brot.

 

Warum arbeiten Sie allein statt mit Mitarbeitern?

Ganz einfach: Weil Angestellte etliche Kostenfaktoren mit sich brächten: Lohnkosten unter hohen sozialen Mindestlohnbedingungen, gemessen an der erzielbaren Wirtschaftsleistung, Beitragspflichten zur Berufsgenossenschaft, erhebliche Bürokratiekosten mit Bindung von Arbeitszeit, Arbeitskraft. Eine daraus folgende entsprechende Bepreisung wären Sie, meine Nachfrager, meiner Einschätzung nach nicht zu zahlen bereit.

Für die im Vergleich günstigeren Preise gehen Sie ein Restrisiko ein: dasjenige meines Ausfalls durch eine Krankheits- oder Unfallsituation. Das Risiko ist kalkulierbar. Denn ein Selbstständiger ist, um es salopp zu formulieren, entweder gesund oder tot. Ein Angestellter meldet sich im Krankheitsfall von der Arbeit ab. Ein Selbstständiger hat nicht krank zu sein, da er im Krankheitsfall nichts verdient.

 

Wie sieht das eigentlich versicherungstechnisch bei Ihnen aus?

Für meinen Betrieb besteht eine betriebliche Haftpflichtversicherung. Diese deckt mögliche Schäden an Hunden oder an deren Haltern ab, während sie sich bei mir in Betreuung oder im betrieblichen Zusammenhang auf meinem Betriebsgelände befinden. Für Schäden, die an Hunden oder Kunden entstehen, während die Kunden ihre Hunde selbst führen, sind die jeweiligen Hundehaftpflichtversicherungen der Kunden relevant. Mit (Rück-)übergabe der Hunde in die Hand des Kunden beginnt der Verantwortungsbereich des Halters (wieder). Der Fall ist vor allem relevant bei Abholungen des Hundes. Der Betreuer des Hundes kann diesen Hund einschätzen, der Halter sollte es aber auch können. Es kann sein, dass ich den Halter beim Verlassen des Grundstücks auf seine beginnende Verantwortung hinweise (Freilauf ja/nein? Dunkelheit, schlechte Sicht, mögliche Begegnungen / Kreuzungen mit fremden Hundehaltern.

Für Hundebetreuer (gewerblich und nicht-gewerblich) wie Hundehalter ist es darüber hinaus wichtig, um die sog. Gefährdungshaftung zu wissen.

 

Darf mein Hund bei Ihnen in den Freilauf?

Freilauf ist zunächst im umzäunten Gartenbereich sowie auf dem umzäunten Gelände möglich. Dies dürfte vor allem für Hunderassen mit genetisch noch stärker ausgeprägtem Jagdtrieb wichtig sein: sich unter gesicherten Bedingungen auspowern können.

Ob ein Freilauf des jeweiligen Tieres während Gruppengängen möglich ist, hängt von Ihren Informationen und Erfahrungen ab, aber auch von meiner eigenen Einschätzung des Hundesindividuums. Einem typischen Hütehund Richtung Bordercollie oder Australian Shepherd kann ich Freilauf unterwegs sicherlich eher zubilligen als einem sog. Gebrauchshund Richtung Deutscher Schäferhund, Dobermann, Beauceron und Vergleichbare. Grund dessen ist vor allem, dass der Jagdtrieb vorgenannter Hütehunde in Umwidmung eher nach innen hin gerichtet ist, sich bei Dobermann, Windhunden oder Podenco aber eher auf die Sichtjagd nach außen bezieht (wobei der genannte Podenco, im Gegensatz zu den reinen Windhunden, allerdings auch stark mit Nase und Gehör arbeitet).

Grundsätzlich gilt: Kommunikation ist manchmal alles! Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Halter und Betreuer des Hundes kann sich als enorm wichtig erweisen, auch bzgl. auftrainierter Signale, besonders bezüglich des Rückrufs.